Poems

Regenpartitur


Hügel,

Rücken an Rücken,
verlieren ihre Farben –
grün, blaugrau, weiß.
Und der Wald dort in der Ferne,
ruht einen Moment lang im Arm der Wolken.
bevor er sich auflöst.
bleibt die Erde nass,
und der Duft der Erde –
eine Verschmelzung von Duft und Form.
Regentropfen streicheln
die unreifen Weintrauben,
und die Vögel
spielen auf den Drähten,
einzeln,
paarweise,
sie spielen
auf den Notenlinien
die Stille –
in Schwarz
und Weiß.

Unberührbar

Die Gezeiten meines Körpers
kommen von dir.
Du – fern und unberührbar,
ein Fließen, das nie geschieht.

Ach, wärst du doch Regen –
strömend,
eine Hoffnung,

bereit zu regnen,
unter dem Schleier meines Körpers.

Ich wälze mich in mir selbst,
wie ein unausweichliches Ende.

Beben

Sag es –
sag es noch einmal:
Wie zähmst du das Beben des Frühlings
in meinem Körper,
dass ich
überfließe vor Aufblühen?

Geburt aus der Dunkelheit

Ich entsprang deinem Leib
in jener regnerischen Nacht,

die gegen die Fenster schlug.
Die Schwärze senkte sich herab
auf weiße Laken –
dann,

vom Blut durchtränkt,
wand sich dein pflanzengleicher Körper
um die Leere, um das Nichts.
Das Laken nahm Gestalt an, hob sich –
und ich ward geboren.

Nach der Ernte

Nach der Ernte,
die Nacktheit der offenen Wunden,
und Blut,
das bis zum Horizont reicht.
Ich bin im Nahen Osten geboren.
Dort,
wenn man jede Ecke ausgräbt,
fallen tausend Jahre alte Knochen auf die Erde,
oder die Gebeine von gestern.